Ökostrom ist die umweltverträgliche Art der Energieerzeugung und gewinnt heutzutage zunehmend an Bedeutung. Seit den 1970er Jahren wird die Energiewende als globales Ziel zur Reduktion des CO2-Ausstoßes debattiert. Die Auswirkungen auf die Umwelt sollte diesem Ansatz nach zum Umdenken und vor allem politischen Handeln bewegen. Die Abkehr von fossilen und nuklearen Brennstoffen hin zu erneuerbare Energien stellt die Vision der Energiewende dar. Auch für Unternehmen und Großabnehmer wird nachhaltiger Ökostrom als Alternative zu konventionell erzeugtem Strom wichtiger. Neben reinen Ökostromanbietern nimmt die Thematik auch für Konzerne, die bislang eher in der konventionellen Energieerzeugung tätig waren, einen immer größeren Stellenwert ein.
Zertifizierungen für Ökostrom
Vorab sollte erwähnt sein, dass „Ökostrom“ kein geschützter Begriff ist. Es gibt also keine allgemeingültigen Voraussetzungen und Kriterien, die zur Definition von Ökostrom herangezogen werden können. Der Bundesverband Erneuerbare Energien bezeichnet ein Stromprodukt, welches mindestens einen Anteil von 50% aus erneuerbaren Energien besitzt, als Ökostrom. Es existieren jedoch zur Wahl des Ökostromanbieters Zertifizierungen, die eine ökologische Herkunft oder einen ökologischen Verbrauch kennzeichnen. Diese lassen sich in Erzeugungszertifizierungen und Ökostromproduktzertifizierung einteilen. Bei der Erzeugungszertifizierung wird der Bezug zur Erzeugungsquelle hergestellt, sodass die bezogene Energie aus erneuerbaren Energien stammt. Bei der Ökostromproduktzertifizierung muss der Strom nicht nachhaltiger Ökostrom sein, sondern der Ökostromanbieter ist lediglich verpflichtet, die Energiebilanz im Stromnetz aufrechtzuerhalten. Das heißt, dass gemäß der aus dem Stromnetz entnommenen Energie der entsprechende Anteil an Ökostrom wieder einzuspeisen ist. Dadurch kann es vorkommen, dass der als „günstigster Ökostromanbieter“ angepriesene Anbieter nicht unbedingt als bester Ökostromanbieter gelten kann. Letztlich kann der Kunde einen Ökostrom Tarif wählen, der zu seinen Anforderungen passt. Heutzutage ist Ökostrom online bestellbar und ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter, der auch grüne Produkte im Portfolio hat kein Hindernis mehr.
Kriterien zur Wahl des Ökostromanbieters
Ökostrom- und Gas-Anbieter gibt es zahlreich, sodass dem Endkonsumenten oder Großkunden oftmals der Durchblick fehlt. Auch Ökosiegel und Zertifizierungen schaffen nicht die erhoffte Transparenz auf dem Energiemarkt, da sie auf unterschiedlichen Kriterien beruhen. Nicht jeder angepriesene Ökostrom Tarif kann die Erwartungen erfüllen, die ein Endverbraucher oder Großkunde von einem Ökostromanbieter erwartet. Ein weiteres Kriterium für die Wahl des Ökostromanbieters ist die Herkunft des bezogenen Stroms im In- oder Ausland. Folglich unterstützt Ökostrom aus dem Ausland nicht die Energiewende in Deutschland, sodass mit dem regionalen Beziehen von Ökostrom Deutschland im Ausbau erneuerbarer Energien eher geholfen wäre. Die Entscheidung für einen geeigneten Ökostromanbieter ist durch die Beachtung vieler Komponenten beim Ökostrom schwierig. Der sich abzeichnende Trend, dass auch Energieanbieter, die im Bereich der konventionellen Stromgewinnung durch Kohle und Atomenergie etabliert sind, zum Ökostromanbieter werden und Energie aus regenerativen Quellen beziehen, kann als Zeichen für ein gewachsenes Bewusstsein gedeutet werden. Viele Anbieter haben mittlerweile Lieferkonzepte für Strom und Gas um Ökostromangebote erweitert. Auf den Trend aufspringen oder abgehängt werden, lautet dann die Devise.
Ökostrom für Stadtwerke und Gewerbe
Es gibt auch Ökostromanbieter, die Ökostrom an Großabnehmer, z.B. Stadtwerke, liefern. Für Stadtwerke oder andere Großkunden ist es sehr wichtig eine verlässliche Stromversorgung zu haben, die auch im benötigtem Umfang bereit steht. Bei einer großen Abnahmemenge an Strom kann es sein, dass die Alternative Ökostrom Stadtwerke umdenken lässt. Mit dem Umstieg auf Ökostrom aus Deutschland lässt sich als Unternehmen ein Statement setzen – für Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Stadtwerke arbeiten im öffentlichen Auftrag, sodass an dieser Stelle eine Vorbildfunktion zum Tragen kommen kann. Die kommunalen Stromanbieter sind für die öffentliche Grundversorgung zuständig, um die Versorgung der Bevölkerung mit grundlegenden Gütern zu gewährleisten. Das Thema Ökostrom steht schon länger im politischen Fokus und beeinflusst ebenso das Bewusstsein der Menschen. Die Suche nach Ökostromanbieter für die öffentliche Stromversorgung kann ein Schritt vorwärts sein und widerspricht der Aussage der Bundesregierung, dass die Energiewende nicht optimierbar sei.